In Berlin gelingt die Integration an der Werkbank: „Deutschland – Land der Ideen“ und Deutsche Bank haben „ARRIVO Berlin Übungswerkstätten“ als Modellprojekt für die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt prämiert.
Die Pressemitteilung gibt es hier:
Das Internationale JugendKunst- und Kulturhaus „Schlesische27“ ist mit dem Projekt „ARRIVO Berlin Übungswerkstätten“ Preisträger im bundesweiten Innovationswettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2016. Zum Thema „NachbarschafftInnovation – Gemeinschaft als Erfolgsmodell“ liefert das Projekt in der Kategorie Wirtschaft eine Antwort auf die Frage, wie Geflüchtete in Werkstätten fit für den Berufseinstieg gemacht werden können.
In Berlin suchen viele Geflüchtete eine berufliche Perspektive – und etliche Handwerksbranchen Nachwuchs. ARRIVO Berlin bringt deshalb – unterstützt von der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen und der Handwerkskammer Berlin – Firmen und Geflüchtete zusammen. Mit Deutschkursen und praktischer Arbeit in Übungswerkstätten, Kursen in Handwerksinnungen und Praktika in Betrieben bereitet die Initiative die Geflüchteten auf den Berufseinstieg vor und vermittelt sie an Unternehmen. Das bekämpft den Fachkräftemangel und fördert Integration.
Thomas Bold, stellvertretender Geschäftsführer Schlesische27, kommentierte die Auszeichnung: „Die Schlesische27 nutzt seit vielen Jahren die Potentiale des Handwerks, um die Persönlichkeit von jungen Menschen zu stärken und sie an Berufe heranzuführen. Ende 2014 hat die Schlesische27 diesen Ansatz auf Geflüchtete übertragen und damit ein Angebot geschaffen, das bis heute vielen als Vorbild dient. In den ARRIVO Übungswerkstätten bekommen Menschen, die oft über Monate auf der Flucht waren, einen geregelten Tagesablauf, sie lernen Deutsch und erwerben handwerkliche Fähigkeiten, sie stellen ihre Motivation und ihr Können unter Beweis und finden im Rahmen von kurzen Praktika einen Betrieb, der zu ihnen passt.“
Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der Berliner Handwerkskammer, kommentierte die Auszeichnung: „Das Projekt ARRIVO Übungswerkstätten ist ein Glücksfall für das Berliner Handwerk. Viele kleinere und mittlere Handwerksbetriebe benötigen dringend Nachwuchs und möchten Geflüchtete ausbilden und beschäftigen. Mit den ARRIVO Übungswerkstätten haben sie einen Ansprechpartner, der kompetent berät und Auszubildende vermittelt, die auf die jeweilige Stelle auch wirklich passen.“
Dilek Kolat, Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen und Initiatorin des Projekts kommentierte die Auszeichnung: „Vor nicht einmal zwei Jahren haben ich zusammen mit Stephan Schwarz, dem Präsidenten der Berliner Handwerkskammer, die Initiative ARRIVO ins Leben gerufen, um Geflüchteten eine Integrationsperspektive in Deutschland zu geben und dringend benötigte Fachkräfte für das Handwerk zu gewinnen. Wir haben mit einem kleinen aber engagierten Projekt beim Träger Schlesische27 begonnen. Mittlerweile ist ARRIVO weit darüber hinaus gewachsen. Wir haben ARRIVO gemeinsam auf ein breites Fundament gestellt. Als nächsten Schritt werden wir gemeinsam mit der IHK, der HWK und dem UVB ein ARRIVO-Büro eröffnen, das eng mit der Arbeitsagentur zusammenarbeiten und Berliner Betriebe bei der Übernahme von Geflüchteten beraten wird.“
Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank zeichnen im Rahmen des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2016 Ideen und Projekte aus, die die Potenziale von Nachbarschaft im Sinne von Gemeinschaft, Kooperation und Vernetzung nutzen und dadurch zur Bewältigung gegenwärtiger oder künftiger gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen.
Eine Expertenjury aus Wissenschaftlern, Wirtschaftsmanagern, Journalisten und Politikern wählte ARRIVO Berlin Übungswerkstätten gemeinsam mit einem sechsköpfigen Fachbeirat aus über 1.000 Bewerbungen aus. Christoph Westerburg von der Deutschen Bank überreichte Jürgen Wittke und Dilek Kolat die Auszeichnung als „Ausgezeichneter Ort“ und betonte: „ARRIVO zeigt beispielhaft, wie wir durch Kooperation und intelligente Lösungen zum einen dem Fachkräftemangel entgegenwirken und gleichzeitig die Integration in Deutschland stärken können.“
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